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Genehmigungs-Nr.:
B-27/05/1 (N1)
Genehmigungs-Datum:
29.09.2008
Hersteller:
deilmann-haniel mining systems GmbH, Dortmund
Bezeichnung des Baumusters:
elektrische Bremsensteuerung mit regelbarer
Fahrbremse und mit konstantem Teilbremsdruck
bei Sicherheitsbremsung für von Hand bediente
Fördermaschinen und Förderhäspel mit zulässigen
Fahrgeschwindigkeiten auch über 4 m/sUnterlagen:
1
Prüfblatt für Bremseinrichtungen nach den Bestimmungen der TAS Nr. 3.6 2
Beschreibung der elektrischen Bremsensteuerung DH 6 mit Simatic S7
Seiten 1 bis 113
Programmablaufplan Bremsensteuerung DH 6 Blätter 1 bis 9 4
Programmausdrucke Simatic S7 CPU 319-3 5
Programmausdrucke Simatic S7 CPU 414-3 6
Schaltpläne Zeichnungsnummer EFH0011-A Seiten 1 bis 114 7
Datenblatt der Fa. ifm electronic GmbH Essen CR2031 zum ecomat 100
CompactModule Ausgangsmodul für System R 360 CANopen Schnittstelle8
Datenblatt der Fa. HAWE-Hydraulik GmbH & Co. KG München zu einer
Speicherprogrammierbaren Ventilsteuerung mit Profibus Typ PLVC 29
Unterlagen zur Hydraulischen Steuerung des Bremsapparates des Förder-
haspels des Schachtes Konrad 2- Technische Beschreibung
- Hydraulikschaltplan Zeichnungs-Nr. ABN3042
- Stückliste Hydraulikschaltplan DH 6Der Prüfbericht der DMT GmbH & Co KG, Fachstelle für Sicherheit – Seilprüfstelle -, Bochum
vom 25.08.2008 – Nr. P08 – 00612 -SPS-Sn – ist Bestandteil dieser Genehmigung.Kurzbeschreibung
Gegenstand des Nachtrags ist eine neue elektrische Steuerung für die elektrohydraulische
Scheibenbremseinrichtung mit der Typenbezeichnung DH 6. Die Steuerung ist eine Eigen-
entwicklung des Herstellers deilmann-haniel mining systems GmbH. Sie besteht im
Wesentlichen aus Simatic S7-Komponenten des Herstellers Siemens.Die Bremseinrichtung für gestängelose Scheibenbremsen nach TAS 3.9.1.6 verfügt über eine
regelbare Fahrbremse nach TAS 3.9.5.1. Im Sicherheitsbremsfall wird die Anlage nach
TAS 3.9.5.8 mit einer fest einstellbaren Teilbremskraft stillgesetzt. Danach kommt die volle
Bremskraft als Haltebremse zur Wirkung, indem der Lüftdruck in den Bremskrafterzeugern
vollständig abgebaut wird.Einsatzgebiete
Die elektrohydraulische Bremsensteuerung DH 6 ist auch für den Betrieb an Anlagen mit einer
Fahrgeschwindigkeit von über 4 m/s genehmigt. Sie kann an Treibscheiben-, eintrümigen
Trommel- und Bobinenförderanlagen eingesetzt werden. An zweitrümigen Bobinen- oder
Trommel-Förderanlagen ist sie nur einsetzbar, wenn diese über Versteckeinrichtungen verfügen,
die keine Aufteilung der Bremskräfte auf Los- und Festtrommel bzw. Los- und Festbobine
erfordern. Das Einsatzgebiet ist auf handbediente Antriebsmaschinen beschränkt.Die Verwendung in untertägigen Anlagen in explosionsgefährdeter Atmosphäre ist nicht zulässig.
Sicherheitskonzept
Die elektrische Bremsensteuerung als zweikanaliges programmierbares elektronisches System
(PES) ausgeführt. In beiden PES werden unterschiedliche CPU und unterschiedliche Peripherie-
baugruppen für die Anbindung an das Hydraulikaggregat der Bremseinrichtung eingesetzt.
Es handelt es sich entsprechend TAS 3.8.7.5 Punkt c), bezogen auf die Hardware, um ein
zweikanaliges diversitäres System.Merkmale des Sicherheitskonzepts sind:
- Binäre Geber sind überwiegend als Wechsler ausgeführt. Die Schließer- und
Öffnerkontakte gehen jeweils in verschiedene PES. - Die jeweils doppelt vorhandenen Ventile in der Hydrauliksteuerung werden in der Regel
von beiden PES angesteuert und in beiden PES stellungsüberwacht. - Die beiden Fahrbremsventile Pos. 18.1 und Pos. 18.2 sowie für die beiden Auslöseventile
für die Sicherheitsbremse Pos. 10.3.1 und Pos. 10.3.2 werden über diversitäre Bau-
gruppen nur jeweils von einer PES angesteuert- Das Ventil 10.7.1, mit dem nach erfolgter
Sicherheitsbremsung der vollständige schnelle Abbau des Restdrucks bewirkt wird,
wird von beiden Steuerungen in Arbeitsstromtechnik angesteuert. Wenn eine Steuerung
das Steuersignal korrekt bildet, schaltet das Ventil. - Analogsignale, zum Beispiel die 4-20 mA-Signale der beiden Potentiometer im
Fahrbremshebel, die Temperaturfühler und die P/I-Umformer für die analogen
Drucksignale, werden in beide PES eingelesen und ausgewertet.
Hardware
Die Hardware der zweikanaligen Bremsensteuerung besteht im Wesentlichen aus:
- Zwei unabhängigen unterbrechungsfreien Stromversorgungen für die 24 V DC-Versorgung
der beiden PES. - Einem Sicherheits-Not-Aus-Relais, mit dem die Signale des in Ruhestromtechnik
angeschlossenen handbetätigten Not-Aus-Tasters an beide Kanäle der zweikanaligen PES
weitergeführt werden. - Einem Simatic S7-400 Steuerungs-System PES 1 mit den zugehörigen Baugruppen, den
Programmen und den Software-Bausteinen für die Bremsensteuerung und –überwachung. - Einem Simatic S7-300 Steuerungs-System PES 2 mit den zugehörigen Baugruppen, den
Programmen und den Software-Bausteinen für die Bremsensteuerung und –überwachung. - Einem Profibus DP/DP-Koppler zum Datenaustausch zwischen den beiden PES,
insbesondere zum Erkennen abweichender Signalzustände zwischen PES 1 und PES 2
(zur Überwachung auf Gleichlauf). - Einer dezentralen Peripheriebaugruppe ET 200 M, über deren Eingänge die jeweils ersten
Kanäle verschiedener Sensoren (Stellungsüberwachungsschalter von Absperrhähnen und
Ventilen, Füllstandüberwachung und Filterüberwachungen) des Hydraulikaggregates an
die PES 1 angeschlossen sind. Über Ausgänge der ET 200 werden die Ventile 10.1
(Druckloser Umlauf), 10.7.1 (Restdruckabbau), 10.6.2 (Vorfluten) und 4.2 (Zuschalten
Kühler) angesteuert. - Einem Modul IFM 2031 des Herstellers ifm electronic im Schaltkasten des Hydraulik-
aggregates, das mit einem Profibus-Übertragungssystem an die PES 1 angeschlossen ist.
Mit dem Modul werden das Sicherheitsbremsventil 10.3.1 und das Fahrbremsventil
Pos. 18.1 angesteuert. - Einer speicherprogrammierbaren Ventilsteuerung mit Profibus Typ PLVC 2 des
Herstellers HAWE-Hydraulik, die an die Steuerung PES 2 angeschlossen ist. Über
die digitalen Eingänge der Steuerung werden die jeweils zweiten Kanäle der Sensoren
(Stellungsüberwachungsschalter von Absperrhähnen und Ventilen, Füllstandüberwachung
und Filterüberwachungen) des Hydraulikaggregates an die PES 2 angeschlossen.
Über die digitalen Ausgänge der Steuerung PLVC 2 werden die Ventile 10.1
(Druckloser Umlauf), 10.7.1 (Restdruckabbau), 10.6.2 (Vorfluten) und 4.2
(Zuschalten Kühler) angesteuert. Das Sicherheitsbremsventil 10.3.2 und das
Fahrbremsventil Pos. 18.2 werden über Analogausgänge dieser Steuerung angesteuert. - Dem Leistungsteil für die Energieversorgung der Hydraulikpumpen, der Tankheizung
und den Kühlermotor. - Einem Visualisierungssystem zur Anzeige von Betriebs- und Störmeldungen. Die
Ausführung dieses Systems ist im Rahmen der Genehmigung nicht festgelegt. Die
Funktion kann auch Teil eines übergeordneten Störmelde- und Diagnosesystems sein.
Eine Drahtbrucherkennung in der Ansteuerung der beiden Fahrbremsventile ist über die
Anschaltungen mittels des IFM-Moduls beziehungsweise der Steuerung PLVC 2 gewährleistet.Bremseninterne Sicherheits- und Überwachungsfunktionen
Die bremseninternen Auslösungen für den Fahrbremskreis, den Abfahrsperrkreis und den
Sicherheitskreis sowie die zugehörigen Einschalt- und Lüftbedingungen sind in der
Dokumentation in Form von Programmablaufplänen dargestellt.Hinweise
Die nachfolgend genannten Punkte a) bis e) müssen beachtet werden:
- Zu jeder ausgeführten Bremsensteuerung sind vom Hersteller die Prüf-, Bedienungs-
und Wartungsanweisung, die Teil der geprüften Unterlagen sind, und anlagenspezifische
Stücklisten beizuliefern. Diese Unterlagen sind erforderlichenfalls noch um anlagen-
spezifische Festlegungen zu ergänzen. Die Betriebs- und Wartungsanweisung des
Herstellers ist vom Betreiber zu beachten. Sie ist in der Nähe des Bedienungsstandes
auszuhängen oder auszulegen. - Die Ausführung der Hardware ist durch die geprüften Unterlagen festgelegt. Bei der
jeweiligen Errichtung der Bremsensteuerung muss sie entsprechend auf Überein-
stimmung mit den Unterlagen der Bauartgenehmigung geprüft werden. - Die beiden programmierbaren elektronischen Systeme S7-400 und S7-300 können
auch als übergeordnete Maschinensteuerung und –überwachung konzipiert werden,
in der die Funktionen der Bremsensteuerung integriert sind. In diesem Fall gehören
die Funktionen der übergeordneten Maschinensteuerung und Diagnose- und
Störmeldefunktionen nicht zum Genehmigungsumfang. - In ausgeführten Bremsensteuerungen müssen alle Baugruppen durch dauerhafte
Kennzeichnungen und anhand der Stückliste eindeutig identifizierbar sein. Am
Steuerstand oder an einer anderen geeigneten Stelle ist eine dauerhafte Bezeichnung
der Bremsensteuerung im Sinne eines Leistungsschildes nach TAS 3.9.1.4. mit
mindestens folgenden Angaben anzubringen: Hersteller, Fabrik-/Fertigungsnummer,
Baujahr, Zulassungsnummer. - Änderungen an den elektrischen Schaltungen sowie das Auswechseln von Bauteilen
oder Baugruppen der elektrischen Bremsensteuerung durch nicht identische Bauteile
sind nur zulässig, wenn die mit der Vorprüfung beauftragte Prüfstelle die gleichartige
Funktion geprüft und bescheinigt hat.
Die ursprüngliche Bauartzulassung behält nach Übergang der bestehenden Rechte der
Deilmann-Haniel Mining Systems GmbH an dieser Zulasssung auf die SIEMAG TECBERG GmbH,
35708 Haiger bei sonst unveränderter Bauart der Betriebsmittel und Anlagenteile ihre Gültigkeit,
wenn die Betriebsmittel und Anlagenteile mit Namen und gegebenenfalls mit dem Zeichen
des letztgenannten Unternehmens gekennzeichnet sind. - Binäre Geber sind überwiegend als Wechsler ausgeführt. Die Schließer- und