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    2.23. Zulassungs-Nr.

    B-19/92/1

    Zulassungs-Datum:

    10.9.1992

    Hersteller:

    Schmidt, Kranz und Co. GmbH - Werk Nordhausen

    Bauart:

    Schmidt-Kranz-Bremsapparat Type SK 1 für gestängelose, elektrohydraulisch
    betätigte Mehrwegbremsen von Fördermaschinen und Förderhäspeln

    Unterlagen:

    Beschreibung des Bremsapparates und der gestängelosen, hydraulisch
    betätigten Mehrwegbremse vom 17.3.1992 - Reg.-Z. 163 Blatt 1 bis 40,

    Festigkeitsberechnung des Bremsapparates
    - Bremskrafterzeuger Reg.-Z. 16S2
    - Blatt 15 bis 24
    - Bremsbock Reg.-Z. B 36 Blatt 11 bis 27,

    Tabellarische Zusammenfassung der Überwachungsfunktionen
    - Blatt 1 bis 6

    Hydraulikpläne;
    26+540.000.000 Hp,
    SKMFM/176,
    SKMFM/177
    vom 20.1.1992,

    Zeichnung 26+540.000.000 vom 8.2.1990,
    Zeichnung 25+551.000.000 vom 3.11.1989,
    Zeichnung 24+063.102.000 vom 12.2.1990.

    Prüfbericht:

    DMT-Institut für Förderung und Transport - Abteilung Seilfahrtwesen Leipzig -
    Nr. 13910-92-530 vom 18.5.1992 - IFT-Wb/381/92

     
    Kurzbeschreibung:

    Aufbau und Wirkungsweisen

    Die Bremskrafterzeuger des Bremsapparates sind paarweise gegenüberliegend in einem in
    Schweißkonstruktion hergestellten Verlagerungsbock durch Schrauben befestigt und wirken
    mit ihren Bremsbacken axial unmittelbar auf die Bremsscheibe.

    Die Bremskraft wird durch eine Tellerfedersäule, die sich aus 6 wechselseitig geschichteten
    Einzeltellerfedern zusammensetzt, erzeugt (Auslaßbremse).

    Die Nennfederkraft beträgt je Tellerfedersäule 120 KN. Der hydraulische Lüftdruck beträgt
    bis zu 90 bar.

    Die auf die Bremsflächen wirkende Kraft ergibt sich aus den Federkräften, vermindert um die
    hydraulisch erzeugte Lüftkraft. Vom Bremsapparat werden durch die gleichen Bremskrafterzeuger,
    jedoch durch getrennte Steuerungen, die Funktionen Fahrbremsung und Sicherheitsbremsung
    bewirkt. Zusätzlich und unabhängig von der Auslösung der Fahr- und Sicherheitsbremse ist
    eine als handbetätigte Notbremse bezeichnete Auslösemöglichkeit der Bremse vorhanden.

    Die Fahrbremskraft bei Handsteuerung ist entsprechend der Auslage des Fahrbremshebels
    über ein Proportional-Druckbegrenzungsventil stufenlos regelbar. Bei automatischer Steuerung
    kommt die Fahrbremse zunächst mit Vorflutbremskraft und anschließend mit konstanter
    Maximalbremskraft zur Wirkung.

    Die Sicherheitsbremse wirkt mit für 2 Laststufen angepaßter und jeweils fest eingestellter
    Teilbremskraft. Hierbei werden 3 parallel angeordnete elektrohydraulische Auslöseventile auf
    Sicherheitsbremsung geschaltet. Gleichzeitig werden dabei der Betätigungskreis der Fahrbremse
    gesperrt und der Hydraulikdruck über den geöffneten Sicherheitsbremskreis bis auf den für die
    jeweilige Laststufe eingestellten Sicherheitsbremsdruck abgebaut. Der Sicherheitsbremsdruck
    wird an doppelt vorhandenen Druckgrenzungsventilen eingestellt. Dieser Durck wird nach
    Auslösung der Bremse bis zum Stillstand des Seilträgers gehalten und anschließend vollständig
    abgebaut, so daß zu diesem Zeitpunkt die volle Bremskraft wirksam wird. Zum gleichen
    Zeitpunkt wird der Pumpenmotor abgeschaltet.

    Während und nach einer Sicherheitsbremsung bleibt die Funktionsbereitschaft der von Hand
    zu betätigenden Notbremse als dritte Auslösemöglichkeit der Bremse erhalten.

    Überwachung

    • der 3 Auslöseventile für die Sicherheitsbremsung,
    • des Schließ- und Öffnungszustandes der Bremse (Lage der Bremsbacken),
    • des Bremsbelegverschleißes,
    • des Druckabbaues nach Auslösung der Sicherheitsbremse,
    • des Ventils für die Zuordnung der jeweiligen Laststufe (Teilbremskraft);
    • des Speicherdruckes,
    • des Gasfülldruckes,
    • des Ventils zur Erfassung des Zustandes 'Fahrbremse aufgelegt',
    • des Hydraulikaggregates auf Verschmutzung der Filter, auf Öltemperatur und auf Ölstand,
    • der Drucksoll- und Druckistwerte des Hydrauliksystems.

    Zusätzlich bestehen Prüfmöglichkeiten der vorhandenen Einstellwerte sowie der Überwachungs-
    funktionen mittels Fehlersimulation und über fest eingebauten Prüfschaltungen.

    Bemerkungen:

    Die Betriebs- und Wartungsanleitung des Herstellers ist zu beachten.

    Sie ist in der Nähe des Bedienungsstandes auszuhängen oder auszulegen.

    Hinweis:

    Die technische Ausführung der elektrischen Aussteuerung der elektrischen Schaltungen und
    Verriegelungen ist nicht Bestandteil dieser Bauartzulassung. Bei der jeweiligen Errichtung des
    Bremsapparates muß der elektrische Steuerungsteil entsprechend der Technischen Anforderungen
    an Schacht- und Schrägförderanlagen (TAS) und den Grundsätzen der Bauartzulassung
    ausgeführt und geprüft werden; dies gilt insbesondere für die Anforderungen an den
    Sicherheitsstromkreis nach TAS Nr. 3.8.7 und 5.5.

    Bei notwendigem Schlagwetterschutz dürfen nur schlagwettergeschützte elektrische
    Betriebsmittel oder eigensichere elektrische Anlagen nach den berggesetzlichen Vorschriften
    eingebaut werden.

    Beim Einsatz unter Tage sind entsprechend bergbehördlicher Regelung zugelassene
    schwerentflammbare Hydraulikflüssigkeiten zu verwenden.

    Vor Inbetriebnahme des Bremsapparates ist der Nachweis zu führen, daß das Drosselventil
    VDr 9 in Zusammenwirkung mit der Mindestdrucküberwachung so eingestellt ist, daß bei
    Kabelbruch in der Ansteuerung des Proportional-Druckbegrenzungsventils VDP 3 sich
    keine so großen Bremskräfte aufbauen, die zu unzulässigen Bremsverzögerungen führen.

     

    Hinweis: 

    Die ursprüngliche Bauartzulassung behält nach Übergang der bestehenden Rechte
    der SIEMAG Transplan GmbH an dieser Zulassung auf die SIEMAG TECBERG GmbH,
    35708 Haiger bei sonst unveränderter Bauart der Betriebsmittel und Anlagenteile ihre Gültigkeit,
    wenn die Betriebsmittel und Anlagenteile mit Namen und gegebenenfalls mit dem Zeichen des
    letztgenannten Unternehmens gekennzeichnet sind.