• 2.12. Zulassungs-Nr.:

    B-9/86/2

    Zulassungs-Datum:

    17.7.1986

    Hersteller:

    MAN Gutehoffnungshütte GmbH, Oberhausen

    Bauart:

    GHH-Scheibenbremsapparat 2

    Unterlagen:

    Antrag vom 25.7.1985 - BAF / Schu / 19-247
    Beschreibung bahes/11 (16 Blatt)
    Zeichnung Nr. BA 17.41844 (schematische Darstellung der Bremseinrichtung)
    Hydraulikplan BA 1520920 a vom 30.6.1986 oder
    Hydraulikplan mit 2 Hydraulikaggregaten BA 1500776 a vom 1.7.1986

    Prüfberichte:

    WBK-Seilprüfstelle, Bochum, vom 8.7.1986 - Nr. 114 - SPS Hä / Pf -
    TÜV Hannover e.V., Hannover, vom 24.2.1986 - EH-ri-sch -

     
    Kurzbeschreibung:

    Aubau und Wirkungsweise

    Der GHH-Scheibenbremsapparat 2 besteht aus Bremskrafterzeugern der Firma Asea-Hägglunds
    GmbH, Langenhagen, nach Sonderzulassung Nr. 1 sowie Steuereinrichtungen der GHH.

    Für eine Scheibenbremse werden nur Bremskrafterzeuger der Bauart BSFG 408 A oder der
    Bauart BSFG 408 E verwendet.

    Die auf die Bremsfläche wirkende Kraft ergibt sich aus den Federkräften, vermindert um
    die jeweils wirkende Lüftkraft.

    Zur Steuerung kann wahlweise

    1. nach Hydraulikplan BA 1520920 a ein Hydraulikaggregat oder
    2. nach Hydraulikplan BA 1500776 a zusätzlich ein zweites Hydraulikaggregat mit
      Umschaltmöglichkeiten

    eingesetzt werden.

    Die Fahrbremskraft ist entsprechend der Auslage des Fahrbremshebels über zwei voneinander
    unabhängige, hydraulisch hintereinandergeschaltete Proportional-Druckbegrenzungsventile
    stufenlos regelbar.

    Die Stromversorgungen und Leitungen für die elektrischen Verstärkerkarten dieser Regelventile
    sind voneinander unabhängig.

    Bei Sicherheitsbremsung wird der Pumpenmotor ausgeschaltet. Gleichzeitig wird der
    Betätigungskreis der Fahrbremse gesperrt und durch zwei parallel geschaltete 4/2 Wegeventile
    (Auslöseventile der Sicherheitsbremse) der Hydraulikdruck bis auf den im Druckspeicher
    eingestellten Druck (Restdruck) verringert.

    Dieser Restdruck wird bis zum Stillstand der Maschine gehalten und anschließend vollständig
    abgebaut. Ein gleichartiges drittes Wegeventil ist noch vorgeschaltet.

    Die Ansteuerung der Fahrbremse durch die Proportional-Druckbegrenzungsventile bewirkt bei
    Ausfall der voneinander unabhängigen Stromversorgungen (Drahtbruch) nur einen geringen
    Druckabbau, der noch nicht zu einer Bremswirkung führt (etwa Anlegedruck). Außerdem wird
    durch die Überwachung die Sicherheitsbremse ausgelöst.

    Nach Auslösung der Sicherheitsbremse kann durch Betätigung des Fahrbremshebels die volle
    Bremskraft aufgebracht werden.

    Überwachung

    • der drei 4/2 Wegeventile auf Umschaltung mindestens beim Lüften der Bremse und nach
      Sicherheitsbremsung
    • des Öffnungs- und Schließzustandes der Bremse (Lage der Bremsbacken)
    • des Mindest- und Höchstdrucks im Hydrauliksystem
    • des Absperrhahns am Hydrauliksystem und des Flüssigkeitsstandes im Behälter
    • der Füllung des Druckspeichers
    • der Flüssigkeitstemperatur (min. und max.)
    • der unabhängigen Stromversorgungen der beiden Proportional-Druckbegrenzungsventile
      auf Drahtbruch (Redundanzverlust)
    • des Bremsbelagverschleißes
    • der Filterverschmutzung
    • des Einschaltzustandes des jeweiligen Aggregates (Umschalthähne) bei Verwendung zweier
      Aggregate.

    Zusätzlich besteht Prüfmöglichkeit auf Federbruch.

    Bemerkungen:

    Die Betriebs- und Wartungsanleitung des Herstellers ist zu beachten. Sie ist in der Nähe des
    Bedienungsstandes auszuhängen oder auszulegen.

    Die Bremskraft eines jeden Bremselementes ist beim Einbau sowie danach alle 2 Jahre zu prüfen;
    wird ein Kraftabfall festgestellt, so ist dieser in geeigneter Weise zu beheben.

    Hinweis:

    Für Neuanlagen ist die Bauartzulassung B-2 / 80 / 2 vom 29.8.1980 gegenstandslos.

    Auf Grund des Bescheides des Oberbergamts in Clausthal-Zellerfeld vom 11. 10. 2000
    - 10.2-01/00-B III a 6-V - behält die Bauartzulassung nach Übergang der bestehenden Rechte der
    MAN-GHH  an dieser Zulassung auf die SIEMAG Transplan GmbH bei sonst unveränderter Bauart
    der Betriebsmittel und Anlagenteile ihre Gültigkeit, wenn die Betriebsmittel und Anlagenteile mit dem
    Namen und gegebenenfalls mit dem Zeichen des letztgenannten Unternehmers gekennzeichnet sind.